Aktuell (Stand: September 2017) gibt es nur 3 Möglichkeiten, nach Albanien zu kommen: mit dem Flugzeug, über Land mit Auto oder Bus und mit der Fähre von Italien (Bari) oder Griechenland (Korfu). Da dies hier ein Bahnreiseblog ist, gehe ich auf die Fliegerei nicht weiter ein. Ich bin mit der Fähre von Bari nach Durres gefahren.
Aktuell (September 2017) gibt es (mindestens) zwei Fährgesellschaften, welche die Strecke bedienen. Sowohl Fahrzeiten als auch Preise sind weitgehend identisch. Die Buchung gelingt problemlos online durch eines der großen Buchungsportale. Abfahrt von Bari ist um 23:00 Uhr, man muss zwei Stunden vorher im Hafen sein, heißt es im Ticket-Ausdruck. Der Check-In-Bereich (Eine Reihe von Abfertigungsschaltern der verschiedenen Fährgesellschaften im Freien, überdacht) befindet sich ca. ein bis zwei Kilometer westlich vom Liegeplatz des Schiffes entfernt.
Der Taxifahrer am Bahnhof Bari verlangt zunächst einen Fixpreis von 12 EUR, der aber angeblich „nur“ zum Hafeneingang gilt und schlägt dann noch einem 3 EUR für die Strecke bis zum Check-In drauf. Ob so richtig ist, lässt sich kaum nachprüfen. Vom Check-In gelangt man dann mit einem Gratis-Shuttle-Bus zum Liegeplatz des Schiffes, dort geht man durch die Zollkontrolle und dann zu Fuß auf das Schiff.
Hinfahrt mit „Rigel 3“ von Ventouris Ferries: Man geht zu Fuß durch die Klappe in den Fahrzeug-Bereich, von dort führt eine Rolltreppe nach oben zu einer schicken „Rezeption“, dort werden die Kabinen zugewiesen. Kabine war okay: zwei Betten übereinander, ein Sessel, kleine Nasszelle. Auf dem Schiff gibt es ein Selbstbedienungs-Restaurant, mehrere Bars, sogar eine „Disco“. Das Schiff war offenbar früher einmal auf der Ostsee in Skandinavien unterwegs. Ankunft in Durres pünktlich gegen 08:00 Uhr
Rückfahrt mit „Rigel 1“, ebenfalls von Ventouris Ferries: Das Schiff ist älter, war wohl früher einmal zu Sowjet-Zeiten vom damaligen Leningrad aus auf der Ostsee unterwegs (in einem Treppenhaus hängt eine Collage mit Abbildungen aus Leningrad!), aber ordentlich. Es gibt nur eine Bar und ein Seif-Service-Restaurant. Wir kommen gegen 08:00 Uhr morgens pünktlich mit der Fähre aus Bari in Durres an.
Man geht durch den Fahrzeug-Bereich zu Fuß durch die Ladeklappe an Land und geht ein paar Meter zum Terminal-Gebäude. Dort durch die albanische Einreise-und Zollkontrolle. Für EU-Bürger reicht der Personalausweis. Die Kontrollen gehen zügig und problemlos. Nachdem man die Kontrollen durchlaufen hat, gelangt man in eine einfache, saubere Ankunftshalle. Linker Hand befinden sich die Schalter der verschiedenen Fährgesellschaften, rechter Hand ein Café.
Vorsicht: es gibt keine Bankfiliale, keinen Geldautomaten, keine Möglichkeit, Geld zu wechseln (Im Café kann man aber auch in Euro bezahlen). Man wird auch nicht von privaten Geldwechslern angesprochen.
Vor dem Gebäude warten zahlreiche Taxis, als Tourist wird man direkt angesprochen, für eine Fahrt ins Stadtzentrum verlangt der Taxifahrer 10 EUR.
Es gibt auch eine Fußgängerbrücke, die vor dem Terminalgebäude beginnt und direkt am Rande der Innenstadt in der Nähe des Busbahnhofs endet.
Die Rückreise beginnt im selben Gebäude, in der selben Halle: Man muss sein Ticket zunächst beim Schalter der Fährgesellschaft und anschließend an einem Check-In-Automaten bestätigen, bevor man durch die Kontrollen darf. Nach Durchlaufen der Kontrollen geht man dann zu Fuß aufs Schiff.
Der Kauderwelsch-Sprachführer hat gute Dienste geleistet – auch wenn viele Albaner (oft aufgrund von Auslandsaufenthalten) Fremdsprachen beherrschen. Allerdings kommt es immer wieder mal vor, dass Englisch oder Deutsch nicht verstanden wird. Mit Händen und Füßen klappt die Verständigung aber in der Regel doch.
Vorsicht bei der Einreise mit der Fähre über Durres: Weder auf dem Schiff noch im Hafen / Ankunftsbereich kann man Geld wechseln.
Geld abheben vom Bank-Automaten funktionierte in Durres problemlos (Visa-Card). Allerdings spuckte der Automat ausschließlich 5000-Lek-Scheine aus. 5000 Lek entsprachen im September 2017 ca. 35 EUR, sind jedoch in Albanien ein unangenehm hoher Betrag. Diese Scheine „klein“ zu bekommen war nicht einfach und führte zu peinlichen Situationen.
In der Innenstadt von Durres gab es mehrere Wechselstuben, in denen man Bargeld wechseln konnte.
Der Busbahnhof von Durres liegt zentral und wirkt zwar auf den ersten Blick chaotisch, wenn man sich einmal zurecht gefunden hat, funktioniert es jedoch einwandfrei. Busse nach Tirana fahren oft und fahren los, sobald sie voll sind. Zu anderen Zielen gibt es feste Abfahrtszeiten, die am Bus (Schild an der Windschutzscheibe) angeschlagen sind.
In Tirana gibt es mehrere Busbahnhöfe in verschiedene Richtungen – die Busbahnhöfe liegen außerhalb am Stadrand, man gelangt jedoch mit Stadtbussen dorthin.
Die Eisenbahn funktioniert … eher nur ein bisschen