Plan für heute: mit dem Zug am Ostufer des Sees entlang, zunächst nach Lecco am süd-östlichen Ende und dann langsam wieder zurück. Nach kurzem Kampf mit dem Fahrkartenautomaten schaffen wir es noch gerade rechtzeitig und steigen in den Regionalzug. Die Strecke führt malerisch am Ufer entlang, zwischendurch Tunnel und immer wieder herrlichen Blick auf den See, Landschaftskino vom Feinsten.
Ankunft in Lecco, ein Espresso am Bahnhof und dann in die Stadt: Fußgängerzone, Markt, am See-Ufer ein Riesenrad, weiter am Sporthafen vorbei zum Dom mit interessantem Turm, aber die Kirche ist verschlossen. Alles ganz nett, aber nichts Besonderes. Durch die Altstadt zurück zum Bahnhof und mit dem nächsten Zug wieder zurück.
Aussteigen in Fiumelatte: das villenartige Bahnhofsgebäude – außer uns kein Mensch unterwegs – wie ein Balkon mit schattigen Bäumen, idyllisch oberhalb des Sees. Ein steiler Fußweg führt hinunter ins Dorf ans Ufer. Das einzige Restaurant schließt gerade, die Mittagessenszeit ist vorbei. Ansonsten gibt’s nur die vielbefahrene Urlaubsstraße und den namensgebenden milchweißen Wildbach, gerne als „kürzester Fluss des Landes“ vermarktet. Ein steiler Weg führt durch den Wald hinauf zur Quelle und von dort geht’s dann fast eben oberhalb des Ufers in Richtung Varenna: Schattiger Wald, zwischendurch eine Kirchenruine, wilde Kräuter und Blumen an Trockensteinwänden und immer wieder herrlicher Blick über den See und die Dörfer am Ufer.
Dann Varenna: vom Friedhof zur Piazza San Giorgio, da ist eine Menge los, das Dorf ist eine Touristenhochburg, in allen Reiseführern hoch beworben. Wir finden dennoch ein ganz nettes Lokal, Stärkung mit Foccacia und Bier, die beiden Kirchen angeschaut, dann der wunderbare Park der Villa Monastero, kein Geheimtipp, trotzdem toll. Pause im Park-Café. Ein Brautpaar kommt im Oldtimer-Motorboot, lässt sich fotografieren und schreitet dann in Richtung Fest-Location.
Durch das Dorf in Richtung Bahnhof, die Piazza ist jetzt leer, aber auf dem Bahnhof ist eine Menge los, der Bahnsteig voller Menschen, ein Zug fährt uns vor der Nase weg, dann kommt ein Zug in Richtung Mailand und fast alle Leute steigen ein. Noch ein Espresso, dann im Zug zurück nach Colico und entspanntes Abendessen am Ufer.
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