Ein Sommermorgen in Prag: Trotz des leichten Nieselregens ist es warm. In der Innenstadt gibt es zahlreiche Cafés, aber nur Wenige bieten Frühstück an, was fehlt, sind die unspektakulären Bäckereicafés, wie man sie aus Deutschland kennt. Aber anständigen Kaffee gibt’s. Und im Opernhaus ist der Ticketschalter offen, es gibt sogar noch Karten für „Carmen“ heute Abend. Wenn man neu ist in einer unbekannten Stadt, lässt man sich am besten treiben: den Wenzelsplatz hinunter, am unteren Ende in die Seitenstraßen und weiter inRichtung Altstadter Ring, da sind schon viele Leute unterwegs. Am National-Theater hinüber auf die andere Moldau-Seite und dann dort mit der nächsten Straßenbahn einfach irgendwohin und mit der U-Bahn zurück und noch ein bisschen ziellos durch die stadt. Abends in die Oper: eine schöne klassische „Carmen“-Aufführung, in der Pause ein Bier, später am Abend noch einen Biergarten hinter der Karlsbrücke entdeckt und gegen Mitternacht am Wenzelsplatz ein Brötchen mit gebackenem Käse.
Am nächsten Morgen durch die Malostrana – die „kleine Seite“, das Stadtviertel auf der anderen Moldauseite gebummelt, Fotos von der Karlsbrücke und dabei versucht, den Menschenmassen aus dem Weg zu gehen, dann zum Hradschin hinauf. Das Goldmacher-Gässchen kostet inzwischen Eintritt, am Eingang steht ein Drehkreuz. Zurück durch die Weinberge und nur wenige Meter abseits der Hauptstrecken ist es erstaunlich ruhig, ein wunderschönes Café entdeckt, und dann noch in Ruhe durch den Senats-Garten… und dann wieder notgedrungenerweise zurück ins Getümmel zur Karlsbrücke und von dort zum Bahnhof zurück…