Von Wien in die Hohe Tatra

Keine Minute zu früh sind wir am Bahnsteig und steigen in den Dieseltriebwagen, der uns vom Wiener Hauptbahnhof durchs flache Marchfeld in die Slowakei bringt. In Bratislava steht der Anschlusszug auf dem Nebengleis bereit: ein vertrauensvoller Intercity, welcher das gesamte Land der Länge nach bis kurz vor die ukrainische Grenze durchmessen wird. Aber so weit wollen wir nicht. Es geht los: anfangs recht flach, dann wird es hügeliger, mittelgebirgsartiger und die Strecke folgt dem Flusslauf des Vah (auf deutsch: Waag). Hinter Žilina wird die Landschaft dann nochmal dramatischer. Umsteigen in Poprad Tatry: eine Bahnhofshalle im Siebziger-Jahre-Design, am Automaten schnell noch Fahrkarten für das Tatra-Bähnchen gezogen und dann die Rolltreppen hoch zur Tatra-Bahn. Diese verkehrt aus einer eigenen Bahnhofshalle, ein Kopfbahnhof, der sich im rechten Winkel zur Hauptstrecke befindet und eine Etage darüber. Das Bähnchen – ein moderner Niederflur-Triebwagen, eigentlich fast eine Art Straßenbahn – fährt zunächst geradeaus direkt auf die Berge zu und dann am bewaldeten Hang entlang. Die Ferienorte liegen wie an einer Kette aufgereiht am Südhang des Gebirges. In Stary Smokovec müssen wir umsteigen in das Anschlussbähnchen nach Tatranska Lomnica. Der Ort besteht nur aus wenigen Häusern – überwiegend Hotels und Restaurants, außerdem gibt es eine Seilbahnstation und den Blick auf die wolkenverhangenen 2700 Meter hohen Gipfel…

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