Wer mit dem Zug nach Rumänien reisen will, braucht Zeit und Geduld. Aber wenn man von Beidem ein wenig mitbringt, dann funktioniert es. Und eigentlich funktioniert es sogar recht gut.
Von Deutschland aus kommend, geht es zunächst über Wien nach Budapest (siehe hierzu auch den Beitrag über Ungarn). Von München aus gibt es tagsüber viermal täglich direkte, umstiegsfreie österreichische Railjet-Verbindungen bis Budapest, das dauert knapp 8 Stunden, Tickets lassen sich über die Webseite und App der Deutschen Bahn Buchen. Zusätzlich gibt es einen Nachtzug von Stuttgart über München nach Budapest, buchbar über die Seite der ÖBB/Nightjet
Alternativ kann man die Reise auch schon in Wien unterbrechen. Nach Wien fährt von Stuttgart und München aus über Salzburg nicht nur die ÖBB, sondern auch die private Westbahn. Außerdem gibt es deutsche ICE’s von Frankfurt über Nürnberg, Regensburg und Passau. Von Dresden oder Berlin aus ist eventuell auch die Fahrt über Prag zu erwägen.
Von Wien aus gibt es eine tägliche durchgehende Nachtzugverbindung nach Bukarest (über Budapest, Arad und Brasov), die etwa 19 Stunden dauert (Abfahrt 19:42 Uhr, Ankunft 15:26 Uhr). Dieser Zug lässt sich über die Seite der ÖBB, der ungarischen Bahn MAV, sowie der rumänischen Bahn CFR buchen.
Von Wien nach Budapest braucht der ÖBB-Railjet knapp 3 Stunden, es gibt zahlreiche Verbindungen, zu den Haupt-Zeiten oft stündlich.
Von Budapest aus gibt es mehrere Möglichkeiten, nach Rumänien zu kommen. Die wichtigste Verbindung führt über Szolnok und Békéscsaba zur ungarischen Grenzstation Lőkösháza (dort meist längerer Aufenthalt), und über die rumänische Grenzstation Curtici nach Arad. Diese Strecke ist elektrifiziert und relativ gut ausgebaut.
- Insgesamt 9 mal täglich – also quasi alle 2 Stunden – kommt man von Budapest ohne umzusteigen nach Arad. Die Fahrt dauert jeweils viereinhalb Stunden, mit langen Aufenthalten an der ungarischen Grenzstation Lőkösháza sowie an der rumänischen Grenzstation Curtici (Achtung: Zeitumstellung!).
- Es gibt drei direkte Nachtzüge nach Bukarest, welche für die gesamte Strecke zwischen 15 1/2 und 17 1/2 Stunden benötigen. Tickets lassen sich über die Seiten der ungarischen oder der rumänischen Bahn buchen (s.o.).
- Zusätzlich gibt es jeweils einen direkten Zug tagsüber nach Cluj-Napoca (11 Stunden), Brasov (13 Stunden) und nach Craiova (13 Stunden) über Arad und einen weiteren Zug tagsüber ins nördliche Rumänien und weiter bis Brasov.
- Zusätzlich gibt es lokale Verbindungen über Békéscsaba nach Salonta (von dort aus kommt man weiter z.B. nach Oradea und Cluj Napoca) und über Debrecen nach Valea lui Mihai, von dort kommt man weiter z.B. nach Oradea oder Satu Mare). Theoretisch gibt es auch noch eine weitere direkte Verbindung von Oradea zur ungarischen Grenze, die ist aktuell (Sommer 2025) jedoch wohl unterbrochen.
Tickets für diese Verbindungen bekommt man über die Seite der ungarischen Eisenbahn oder an ungarischen Bahnhöfen. Die grenzüberschreitenden über Arad (sie gelten tariflich als „Intercity“ oder „Interregio“) sind reservierungspflichtig.
Wichtig zu wissen ist, dass man von Arad bis Bukarest auch noch einmal 11 bis 14 Stunden unterwegs ist und die inner-rumänischen Verbindungen oft deutlich langsamer und komplizierter sind als die Verbindungen von Ungarn nach Rumänien. Rumänische Fernverkehrszüge sind grundsätzlich reservierungspflichtig.
Von Bukarest aus gibt es eine tägliche Auslandsverbindung nach Bulgarien und im Sommer sogar nach Istanbul. Außerdem gibt es einen täglichen Nachtzug nach Chisinau in Moldawien.
- Übersicht und Reisebericht: Mit dem Zug durch Rumänien
- Praktische Tipps: Bahnreisen in Rumänien