Görlitz: östlichster Bahnhof Deutschlands

Wer hier mit dem Zug ankommt, fühlt sich zurückversetzt in die Art von Vergangenheit, die man gerne als „gute, alte Zeit“ bezeichnet. Die eiserne Dachkonstruktion, das Pflaster der Bahnsteige, bis hin zu den Schildern und den Wartepavillons, alles wirkt irgendwie aus der Zeit gefallen. Man würde sich nicht wundern, wenn hier fauchende Damfplokomotiven unterwegs wären, stattdessen sind es bloß leise tuckernde Dieseltriebwagen ziemlich neuer Bauart. Was auffällt: es gibt keine Oberleitung. Keine Elektrolokomotiven. Eigentlich so gut wie gar keine Lokomotiven, denn seit einigen Jahren gibt es keinen Fernverkehr mehr, nur Regionalzüge in mehrere Richtungen, auch über die Grenze hinweg nach Polen. Mehrere Jahrzehnte lang fanden hier Grenzkontrollen statt, die sind inzwischen überflüssig geworden. Und als der Bahnhof gebaut wurde, gab es die Grenze noch nicht. Görlitz liegt heute in Sachsen, ist aber stolz darauf, historisch ein Teil Schlesiens zu sein.

Auch in der Bahnhofshalle spürt man die Aura der Vergangenheit, fast wie in einem alten Film und in der Tat wurden hier schon mehrere Filme gedreht, wie auch im Rest der Stadt, die sich gerne als „Görliwood“ vermarktet.

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