Die drei nordwestlichen Nachbarländer verfügen über gut ausgebaute Bahnnetze. Im Einzelnen:
Niederlande
Das Netz ist dicht und gut ausgebaut, alle größeren Orte sind gut zu erreichen, nur in wenigen dünner besiedelten Gegenden (z.B. in Westfriesland, oder auch in Seeland) gibt es Lücken. Es gibt einen landesweiten Taktfahrplan mit aufeinander abgestimmten Verbindungen. Prinzipiell gibt es zwei Zugkategorien, die langsamen „Sprinter“ genannten Bummelzüge und die „Intercitys“, die aber trotz ihres Namens am ehesten mit deutschen Regionalexpressen vergleichbar sind, darüber hinaus noch einige Premium-Verbindungen ins Ausland (ICE nach Deutschland, Thalys und Eurostar nach Belgien, Frankreich und London, sowie ein etwas aufgemotzter „Intercity“ nach Brüssel).
Belgien
Auch das belgische Netz ist dicht und gut ausgebaut und einfach zu nutzen. Tickets gibt’s an Automaten, über eine App oder die Webseite der belgischen Staatsbahn, der Basis-Tarif ist günstiger als in Deutschland, es gibt aber keine Sparpreise. Einige der „Intercitys“ im Inlandsverkehr entsprechen tatsächlich vom Standard her fast den IC’s der Deutschen Bahn, Andere hingegen sind eher Regionalexpresse. Es gibt auch langsamere Regionalzüge und in Brüssel ein S-Bahn-Netz, außerdem ICE’s in Richtung Köln und Frankfurt, Thalys-Züge von Köln über Brüssel nach Paris bzw. von Amsterdam nach Paris, Eurostar-Züge über Lille nach London und französische TGV’s in Richtung Frankreich.
Luxemburg
Das kleine Luxemburg weist eine große Besonderheit auf: es handelt sich nämlich um den ersten Staat, in dem alle inländischen öffentlichen Verkehrsmittel landesweit in der zweiten Klasse kostenlos sind. Luxemburg hat die kleinste eigenständige Staatsbahn Europas, die aber angesichts der Kleinheit des Landes über ein beachtliches Streckennetz von 275 Kilometern Länge mit 70 Bahnhöfen und Haltestellen verfügt. Allerdings war das Netz vor einigen Jahrzehnten noch etwa doppelt so lang und inzwischen gibt es einige bedeutende Orte – darunter Echternach, die älteste Stadt des Landes – welche über keinen Bahnanschluss mehr verfügen. Von Deutschland aus kommt man mit dem Regionalzug von Trier über Igel und Wasserbillig ins Land, außerdem gibt es eine von der Bahn betriebene Non-Stop-Busverbindung nach Saarbrücken (die ist allerdings nicht kostenlos).