"Künstlerhof" in der Altstadt von Klaipeda

Ein Tag in Klaipeda: Fachwerkhäuser und Kopfsteinpflaster

Morgendliche Busfahrt entlang der alten Poststraße durch die Dünen nach Smiltynė. Interessantes Detail: hier gibt’s nirgendwo Fahrkarten zu kaufen, die Rückfahrt mit der Fähre ist kostenlos – beziehungsweise im Preis für die Hinfahrt eingeschlossen. Kurze Überfahrt, auf der Promenade am Ufer entlang zum Hotel. Das liegt auf der Nordseite des Dané-Flusses, in der sogenannten Neustadt, wo sich Einkaufsstraßen und die meisten Wohnviertel befinden. Dann los zur Erkundung der Altstadt.
Ein guter Ausgangspunkt ist die Börsenbrücke, eine Klappbrücke über die Dané, welche bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts als Hafen genutzt wurde. Linker Hand – stromaufwärts – sieht man ein historisches Museums-Segelschiff, rechter Hand einige Restaurantschiffe, und ein Kriegsschiff, zum Museumsschiff hergerichtet nebst Info-Tafeln, die an die Nato-Mitgliedschaft Litauens erinnern.
Spaziergang durch die Altstadt: rechtwinklig angelegte Straßen, Kopfsteinpflaster, leider nicht autofrei. Auf dem Theaterplatz der berühmte Brunnen mit der Figur des Ännchen von Tharau, drumherum Cafés und Restaurants. Wo sind die Fachwerkhäuser, die nördlichsten Europas, für die Klaipeda berühmt sein soll?
Die verstecken sich verstreut in den Gassen südlich des Theaterplatzes, einige schön renoviert, andere noch renovierungsbedürftig, zwischendurch immer wieder Lücken. Ein schönes Ensemble von Fachwerkhäusern befindet sich rund um den Kunsthof, mit Werkstätten von Kunsthandwerkern und einem schönen Café.
Weiter geht’s am Burggraben vorbei (die Burg selbst versteckt sich hinter einem hohen Wall auf der anderen Seite des Kanals) zu der berühmten Drehbrücke – die wir auch tatsächlich in Aktion sehen: jede Stunde wird sie von zwei Männern per Hand über ein Gewinde um 90 Grad gedreht, so dass Boote hindurchfahren können.
Nebenan erhebt sich ein bronzenes Gespenst aus dem Wasser – es erinnert an eine Sage, derzufolge seinerzeit ein Soldat vor einer Hungersnot gewarnt worden sein soll.
Wir begeben uns zum Fähranleger und fahren noch einmal hinüber nach Smiltynė auf der Nehrung. Kurzer Spaziergang durch den Kiefernwald an den Ostseestrand, dann zum Abendessen zurück in die Altstadt. Am Danè-Ufer ist noch bis Mitternacht gut etwas los.

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