Straßenszene in der Altstadt von Vilnius

Vilnius: Litauens strahlende Hauptstadt mit ziemlich vielen Kirchen

Im modernen Dieseltriebwagen geht’s von Mockava aus durch den Süden Litauens – eine unspektakuläre flache Wiesen- und Felderlandschaft, nicht viel anders als das, was wir in den Tagen zuvor in Polen gesehen haben. Am Nachmittag dann Ankunft in Vilnius bei strahlendem Sonnenschein:
ein großer, sauber und aufgeräumt wirkender Bahnhof mit breiten Bahnsteigen. In der Halle gibt es zwei Cafés, und für eine Hauptstadt wirkt alles erstaunlich ruhig und entspannt.
Nach dem Einchecken im Hotel dann ein erster Rundgang durch die Stadt: eine riesengroße, quirrlige Altstadt, die sich vom „Tor der Morgenröte“ – dem einzig erhaltenen Stadtor in der Nähe des Bahnhofs – hangabwärts zieht bis zu der Mündung Mündung des Flüsschens Vilnia in die Neris. Architektonisch dominiert der Barock und man sagt, dass es innerhalb der Altstadt keinen Punkt gebe, von dem aus man nicht mindestens drei Kirchen sehen könne, die weitaus meisten davon katholisch, was der Stadt den Beinamen „Rom des Ostens“ eingetragen hat. Früher galt es aufgrund seines lebhaften jüdischen Gemeindelebens auch als „Jerusalem des Nordens“, bis die jüdische Bevölkerung von den Nazis nahezu komplett ermordet wurde. Immer noch leben hier viele Menschen mit polnischen oder russischen Wurzeln, während die Litauer – die früher deutlich in der Minderheit waren, heute die Bevölkerungsmehrheit bilden.
Zu drei Seiten vom Vilnia-Flüsschen umgeben liegt das Szene-Viertel Užupis: in der Vergangenheit, bis in die Sowjet-Zeit ein Elendsviertel, nach der Unabhängigkeit dann Zuflucht von Künstlern und anderen Nonkonformisten welches sich halbernst bis scherzhaft als eigene Republik zu konstituieren versuchte und heute ein gentrifizierter Stadtteil mit angesagten Kneipen und Cafés ist.
Weiter unten befindet sich die St. Anna-Kirche in roter Backsteingothik und auf einem großzügigen Platz die strahlend weiß gestrichene Kathedrale mit dem freistehenden Glockenturm.

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