Grenzenlos im Regionalzug kreuz und quer durchs Land – mit einem einzigen Ticket zum moderaten monatlichen Pauschalpreis. Seit Langem schon habe ich mich auf die dauerhafte Bahn-Flatrate gefreut, und jetzt ist es soweit – fast zumindest.
Vom ersten April an kann man das Deutschland-Ticket vorbestellen. Ganz so ungeduldig war ich dann doch nicht… hätte ich mal doch… aber nachher ist man bekanntlich immer klüger… kurz und gut: als ich dann frohen Mutes knapp 3 Wochen später den Versuch unternahm, den begehrten Fahrschein auf digitalem Wege zu erwerben, hieß es…. Fehlanzeige!
Die Buchung sei zwar „bearbeitet“, aber noch nicht „abgeschlossen“. Was auch immer das heißen möge, ich solle mich halt geldulden, in 3 Stunden bekäme ich Nachricht. Bekam ich natürlich nicht. Auch am nächsten Tag nicht. Und nicht am Übernächsten….
Was ist los? Habe ich jetzt kostenpflichtig ein Ticket erworben und ein Abo abgeschlossen oder nicht? Sollte ich besser einen neuen Versuch starten?
Wer keine Nachricht bekommt, solle sich an das „Abo-Center“ der Bahn wenden, eine Email-Adresse ist angegeben und wenn man dorthin schreibt, bekommt man auch prompt eine automatische Eingangsbestätigung…. und dann nichts mehr, auch am nächsten Tag nicht auch nicht am Übernächsten Tag.
Ob man telefonisch Auskunft bekommt? Einen Versuch ist es wert!
Die designierte Telefonnummer für Abo-Fragen ist nur drei Stunden am Tag (Montags bis Freitags von 09:00 bis 12:00 Uhr) erreichbar, und wenn man durchkommt, ertönt erstmal eine ellenlange automatische Ansage mit allen möglichen Allgemeinplätzen, schließlich dem Verweis auf Email und Webseite – und dann wird die Verbindung getrennt.
Auf der allgemeinen Kundendienst-Nummer gelingt es mir dann immerhin irgendwann, durchzukommen. Habe ich also Gelegenheit, mein Anliegen vorzutragen?
„Nein, wir sind nicht zuständig!“
Und an wen soll ich mich wenden, wenn die „zuständige“ Nummer schlicht und einfach nicht erreichbar ist? Und wie soll ich mich jetzt verhalten?
Die Mitarbeiterin am anderen Ende der Leitung will, darf oder kann mir keine Auskunft geben: „Wissen Sie was? Ich lege jetzt auf!“, sagt’s und beendet grußlos das Gespräch.
Inzwischen habe ich von diversen Bekannten erfahren, dass es sehr wohl möglich ist, ein Ticket zu buchen, man muss es nur zu ruhigeren Tageszeiten probieren, am besten mitten in der Nacht. Einen Versuch ist es ja wert… Erfolg ist mir leider nicht beschieden. Im Gegenteil, jetzt habe ich zwei abgebrochene Buchungen, dann das Ganze nochmal per Handy-App, mit aktualisierter Handy-App, und nochmal vom Laptop aus…. Was tun?
Letzte Zuflucht: das Reisezentrum im örtlichen Bahnhof. Der Mitarbeiter ist kompetent und bemüht zu helfen – aber machtlos: soeben ist das komplette System abgestürzt, heute früh hat er noch einen Schwung Deutschland-Tickets verkaufen können.
Und jetzt?
„Einfach einsteigen und mit dem Zugbegleiter reden!“, schlägt er vor.
Und vielleicht bekommt man ja doch noch eine Antwort. Das hat die Deutsche Bahn jedenfalls fest versprochen. Man darf also gespannt sein.