Heute also ist es soweit, der große Tag ist da: ab heute gilt die 49-Euro-Monatsflatrate für den Nahverkehr. Zwar habe ich noch kein Ticket, aber unterwegs sein will ich trotzdem. Ob es funktioniert?
„Aktuell kann es bei der Buchung des Deutschland-Tickets wegen der hohen Nachfrage zu Störungen kommen.“, heißt es auf der Bahn-Webseite, man soll es halt später noch einmal probieren. Weitere Informationen gibt es nicht.
Also steige ich ein in den nächsten Regionalzug nach irgendwo. Ohne schlechtes Gewissen: ich habe es ja versucht, kann nachweisen, dass ich es versucht habe, habe eine Buchungsbestätigung per Email bekommen, halt bloß kein Ticket. Die Zugbegleiterin nickt: ist schon in Ordnung so, bis zum 15. Mai gibt es eine Kulanzregelung. Gut zu wissen!
Ankunft in der nächsten Großstadt. Das Reisezentrum am Hauptbahnhof ist geöffnet, davor eine lange Schlange. Lohnt sich das Anstellen? Ich schleiche mich an der Schlange nach vorne zum Schalter und dort steht ein Schild: Mit dem Deutschland-Ticket gebe es aktuell Probleme. Keine Chance, sagt die Mitarbeiterin am Info-Schalter, das Ticket gibt’s nur „Online“. Nein, „online“ funktioniert es auch nicht, wende ich ein und berichte von meinen Problemen aus den vergangenen beiden Wochen. Die junge Frau zuckt resigniert mit den Schultern. Dann sei das halt so, bis dahin müsse man halt für jede Fahrt ein Einzelticket lösen, das könne man sich ja später zurück erstatten lassen. Und das mit der Rückerstattung soll wirklich funktionieren? Sie zuckt erneut mit den Schultern. Man könne es ja zumindest versuchen, eine andere Möglichkeit gebe es nicht. Von einer Kulanzregelung weiß sie nichts.
Die Zugbegleiterin auf der Rückfahrt akzeptiert dann wieder ohne weiteren Kommentar meine Buchungsbestätigung.