Deutschlandticket – das Chaos nimmt kein Ende

Heute Nachmittag im Reisezentrum eines Kleinstadtbahnhofs: Lange Schlangen vor dem Eingang. Immerhin scheint es das Deutschland-Ticket dort inzwischen wieder zu kaufen zu geben – was in den letzten Tagen eher nicht der Fall war. Der Einzige Angestellte müht sich redlich, denn das Ticket kann man ja schließlich nicht einfach so verkaufen, man muss ein Abo abschließen und hierzu müssen für jeden Kunden zahlreiche Informationen mühsam in ein Formular eingetippt werden. Dann gibt’s einen QR-Code, den muss man dann mit seinem Handy abfotografieren und anschließend das Ding dann in der Bahn-App an die richtige Stelle pfriemeln. Eine Menge Arbeit. Daher auch die langen Schlangen und all die Menschen, die neben dem Reisezentrum in der Gegend herumstehen und konzentriert auf ihre Handys starren.

Derweil gibt es eine Menge offener Fragen: was macht man, wenn man eine offene Buchung hat, also zwar eine „Buchungsbestätigung“, aber kein Ticket? Die Kulanzregelung scheint es tatsächlich zu geben, auch wenn man es nirgendwo nachlesen kann und die mündlichen Auskünfte widersprüchlich sind.

Genauso widersprüchlich wie die Information, das Ticket sei nun doch nicht bundesweit in allen Regionalzügen gültig, da gebe es Ausnahmen, nämlich wenn ein Nahverkehrszug von der Fernverkehrs-Bahn betrieben wird, und da soll man doch, Bitteschön, jedes Mal vorher nachschauen, bevor man irgendwo einsteigt, das lasse sich wohl an der Zugnummer erkennen, denn auch wenn da „Regionalexpress“ steht, heißt das noch lange nicht, dass es sich wirklich um Nahverkehr handelt. Geht’s noch? Immerhin soll es nur wenige Ausnahmen geben. Und diese Züge sehen dann wohl auch so aus wie ein IC und sind auch IC’s, die halt auf bestimmten Strecken für den Nahverkehr freigegeben sind, aber halt nicht immer und nicht so richtig. Und wer soll das alles noch durchschauen?

Interessant wiederum die Info, dass kleinere Verkehrsverbünde wohl darum kämpfen, dass auch „Auswärtige“ das Ticket bei ihnen kaufen sollen, weil sie nämlich – möglicherweise zu Recht – um ihre Einnahmen fürchten. Da muss es richtige Rabattschlachten geben – googeln lohnt sich!

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