Off Limits

Es gibt Orte, da kommt man einfach nicht hin. Ich rede jetzt nicht von der Rückseite des Mondes oder einsamen Felseninseln irgendwo im Stillen Ozean, sondern von Dörfern, kleinen Städten oder sogar ganzen Regionen mitten in Europa, mitten in Deutschland.
Das heißt, natürlich kommt man dahin, wenn man ein Auto zur Verfügung hat. Aber öffentliche Verkehrsmittel? Fehlanzeige! Na, wer da unbedingt hin will, soll sich doch ein Taxi nehmen, kann man jetzt sagen, aber auch das ist gar nicht so einfach – abgesehen von den Kosten – denn gerade in diesen dünn besiedelten ländlichen Regionen sind auch die Taxiunternehmen eher dünn gesät. Da muss dann langfristig vorausgeplant werden – oder man verlässt sich halt doch auf motorisierte Freunde und Bekannte.
Vor knapp zwei Jahren veröffentlichte die Allianz pro Schiene eine Studie, in welcher die „Erreichbarkeit“ von Orten in Deutschland mit öffentlichen Verkehrsmitteln erhoben wurde. Auf dem Papier sah das Ergebnis zunächst einmal gar nicht so schlecht aus: Bundesweit leben etwa 91 Prozent aller Menschen nicht weiter als 600 Meter von einer Bushaltestelle oder 1200 Meter von einem Bahnhof entfernt mit mindestens zehn Abfahrten pro Richtung.
In Mecklenburg-Vorpommern sind allerdings es nur 78 Prozent, in Bayern nur 82 Prozent. Und es gibt Regionen, in denen die Anbindung wirklich saumiserabel ist, bundesweites Schlusslicht bildet der Landkreis Dingolfing-Landau – Standort eines großen BMW-Werkes – mit gerade einmal 29,1 Prozent.
Aber es geht noch schlechter. Viele europäische Regionen, etwa in den großen Flächenstaaten Schweden, Frankreich und Spanien haben überhaupt keinen öffentlichen Nahverkehr.
Es bleibt also noch viel zu tun…

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