Schon wieder Streik… es reicht!

Für Anfang kommender Woche hat Die Bahn nun erneut einen Streik angekündigt – beschönigend als „Warnstreik“ bezeichnet. Gut zwei Tage lang – von Sonntag Abend bis Dienstag um Mitternacht – soll gar nichts mehr laufen, Deutschland wird lahmgelegt, zum dritten Mal in diesem Jahr.
Nein, liebe Bahn-Mitarbeiter, so wird das nichts mit der Mobilitäts-Wende!
Darf man Tele der kritischen Infrastruktur wie das Eisenbahnnetz wirklich für so lange Zeit komplett stilllegen?
Das Streikrecht hat in unserem Land einen hohen Wert. Durchaus zu Recht. Dennoch gibt es Branchen, in denen nicht gestreikt werden darf. Bei der Polizei zum Beispiel, auch bei der Feuerwehr, im Rettungsdienst und im Gesundheitswesen geht das nicht oder nur sehr eingeschränkt.
Nun sind bekanntermaßen auch Pflegekräfte nicht wirklich gut bezahlt trotz schwieriger Arbeitsbedingungen.
Ein wirklich „harter“ Streik im Gesundheitswesen, der z.B. auch Notaufnahmen umfasst, wäre in der Tat sehr wirkungsvoll – aber verheerend, und der Aufschrei wäre zu Recht groß, wenn wirklich Patienten sterben müssen, weil sie im Streik nicht adäquat versorgt werden können.
„Die haben halt Pech gehabt!“, könnte man zynischerweise sagen, hättet ihr die Angestellten mal ordentlich bezahlt… kurz und gut: das geht nicht.
Die Frage ist allerdings: wo ziehen wir die Grenze zwischen dem, was „geht“ und dem, was „nicht geht“?
Liegt die Grenze da, wo die Allgemeinbevölkerung wirklich empfindlich getroffen wird – dann ist das bei diesen wiederholten Bahnstreiks eindeutig der Fall.
Sympathien gewinnen die Streikenden damit jedenfalls nicht. Im Gegenteil: wenn das so weitergeht, wird irgendwann einmal die Forderung kommen, das Streikrecht empfindlich zu beschneiden.
Genau das ist bekanntlich in den 1980er Jahren in Großbritannien passiert und hat zum Aufstieg von Margaret Thatcher geführt – welche die Gewerkschaften radikal entmachtet hat.
Es gibt Menschen, die haben Anfang der kommenden Woche wichtige Termine, die sich nicht so ohne weiteres verschieben lassen. Nun ja, man kann ja mit dem Auto fahren… oder das Flugzeug nehmen… geht alles, kostet eine Menge Zeit und Geld und klimafreundlich ist es ganz bestimmt auch nicht. Aber da muss man wohl durch…

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