(Juni 2014)
Eine Woche Urlaub vor’m Bauch und keinen Plan: die ganze Welt steht mir offen, es ist sommerlich warm, die Tage sind lang und das Leben ist schön. Und jetzt habe ich Urlaub und will reisen, Unterwegs sein, irgendwas machen, aber wohin?
In den Norden? Zur Mitternachtssonne? Da war ich noch nie. Abgesehen von einem spontanen Kurztrip nach Schweden vor vielen Jahren ist Skandinavien für mich Terra inkognita. Viel zu teuer. Viel zu kalt. Viel zu seltsam. Aber es gibt Mitternachtssonne. Und die findet gerade statt, jetzt, zur Sommersonnenwendezeit jenseits des Polarkreises. Wie weit ist das bloß?
Aus purer Langeweile scrolle ich durch Bahnfahrpläne. Von Hamburg nach Narvik sind es knapp zweitausendvierhundert Kilometer. Wenn man mit dem Zug fährt, ist man ungefähr einen Tag und eine Nacht und nochmal einen halben Tag lang unterwegs. Aber was will ich in Narvik? Narvik ist der nördliche Endpunkt des europäischen Eisenbahnnetzes (nur in Russland geht es wohl noch weiter rauf). Da gibt es vor allem einen Hafen zur Erzverladung. Und sonst?
Mein Interesse ist geweckt. Ein paar Stunden später habe ich Zugtickets und Hotels gebucht, und dazu noch einen Mietwagen für zwei Tage, dann packe ich meine Sachen und los geht’s…
- Etappe 1: durch Deutschland und von Hamburg bis Kopenhagen
- Etappe 2: Im Sauseschritt durch Schweden, von Kopenhagen bis Stockholm
- Etappe 3: Eine lange, lange Fahrt in den Norden, über den Polarkreis hinweg: von Stockholm bis Narvik
- Etappe 4: mit dem Mietwagen von Narvik auf die Lofoten (…ja, das ist keine Bahnreise, ich weiß, aber wollen wir mal nicht so streng sein…) in die Mitternachtssonne
- Etappe 5: Rückfahrt von Narvik über Kiruna nach Stockholm
- Etappe 6: Zwei Tage in Stockholm (mit Ausflug nach Nynäshamn)
- Etappe 7: Rückfahrt von Stockholm zurück nach Deutschland