Abstecher nach Guéthary

Schon auf der Hinfahrt nach Saint Jean de Luz hat man vom Zug aus zwischen den Felsen hin und wieder das Meer hindurchschimmern sehen… Grund genug, die dramatische Steilküste des Baskenlandes einmal zu erwandern – zumindest ein Stück davon. Ich habe mir sogar eine Landkarte besorgt: fast ein kleines Wunder, dass es so etwas heute noch gibt, in Zeiten von Google Maps und allgegenwärtigen Smartphones.
Los geht’s! Zunächst die Strandpromenade entlang bis zum St.-Barbara-Hügel. Von dort hat man zum ersten Mal einen Blick auf das Felsufer mit den für die hiesige Gegend typischen streifigen Flysch-Formationen: gefaltete Meeressedimente. Weiter geht’s bergauf in nördliche Richtung durch ein Wohnviertel. Es gibt wohl eine Art Küstenpfad, aber der ist nicht wirklich gut ausgeschildert und so geht’s jetzt erstmal an der Straße entlang, links am Hang zum Meer hin liegen hinter Hecken und Bäumen verborgen prächtige Villen mit vermutlich unverbaubarem Meerblick. Nach einer Weile erreicht man den Eingang zum Botanischen Garten und dahinter einen Aussichtspunkt.
Weiter geht’s, jetzt endlich wirklich am Meer entlang, hinunter zu einer Bucht mit Strand, mehreren Strandlokalen, Parkplätzen und Campingplätzen.
An der nördlichen Seite des Strandes dann wieder ein Stück Landschaft mit Panoramablick über die nächste, wunderschöne Bucht. Unten am Strand dann wieder die übliche Infrastruktur, Surfer und Badegäste, und weiter geht’s bergauf und bergab, durch Wiesen, an Campingplätzen vorbei schließlich in den Ort Guéthary. Hier gibt’s weißgetünchte Häuser mit roten Läden, ein paar Boote am Strand und eine Terrasse mit Blick auf einen weltberühmten Surfspot.
Das unscheinbare Dörfchen hat sich in den letzten Jahren zu einer mehr als begehrten Location gemausert, die Immobilienpreise hier sollen astronomisch sein.
Und vor allem hat es einen Bahnhof. In einer halben Stunde geht ein Regionalzug zurück nach Saint Jean de Luz. Im ehemaligen Empfangsgebäude befindet sich ein schickes Lädchen mit hochpreisigen Souvenirs, aber Fahrkarten verkauft man hier nicht und einen Automaten gibt es auch nicht. Immerhin, der Zug ist pünktlich.

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